Das Stendhal-Syndrom: Ursprung, wissenschaftliche Recherche, Film & Literatur

Hast du je vom Stendhal-Syndrom gehört?

Es handelt sich um einen psychosomatischen Zustand, der eintreten kann, während man ein Museum oder eine Stadt voller Kunst wie Florenz besucht.

Achte auf schnelles Herzklopfen, Schwindel, Ohnmacht, Verwirrung oder sogar Halluzination. Jeder kann dieses Syndrom erleben!

Italiener scheinen jedoch meist immune zu sein, da sie in ihrem Alltag von Schönheit und Kunst umgeben sind.

Wo liegen seine Ursprünge?

Michelangelo's David

Das Stendhal-Syndrom ist nach Marie-Henri Beyle benannt, dessen Synonym Stendhal ist. Er war ein französischer Schriftsteller des 19. Jahrhunderts, der seine Erfahrung mit dem Stendhal-Syndrom in dem Buch „Rom, Neapel und Florenz“ beschrieb.

1817 besichtigte er die Basilika Santa Croce in Florenz und fühlte sich voller Ehrfurcht gegenüber der prächtigen Schönheit, aber auch physisch krank. Er war schockiert über die unerwartete und zufällige Reaktion!

Lies die Übersetzung der entsprechenden Textstelle aus seinem Buch:

„Ich befand mich in einer Art Ekstase bei dem Gedanken, in Florenz und den Gräbern so vieler Großen so nahe zu sein. Ich war in Bewunderung der erhabenen Schönheit versunken … Ich war auf dem Punkt der Begeisterung angelangt, wo sich die himmlischen Empfindungen, wie sie die Kunst bietet, mit leidenschaftlichen Gefühlen gatten. Als ich die Kirche verließ, klopfte mir das Herz; man nennt das in Berlin ‚Nerven‛; mein Lebensquell war versiegt, und ich fürchtete umzufallen.“

Wissenschaftliche Recherche zum Stendhal -Syndrom

Was sagt die Wissenschaft?

1979 studierte die Psychiaterin Graziella Magherini vom Krankenhaus Santa Maria Nuova über 100 Fälle von Personen, die ins Krankenhaus eingeliefert wurden, nachdem sie einen Tag in den Straßen und Museen von Florenz verbracht hatten.

Sie nannte diesen Zustand „Stendhal-Syndrom“ zu Ehren des Schriftstellers und veröffentlichte ein Buch darüber. Zahlreiche Mediziner stimmen immer noch nicht mit ihr überein und zweifeln an der Existenz dieser „temporären Krankheit“.

Noch heutzutage treten ein paar Fälle auf. Du kannst mehr hier oder hier lesen (auf Italienisch).

Das Stendhal-Syndrom in Film und Literatur

La Sindrome di Stendhal - Movie poster

Dario Argento, der bekannte italienische Horror-Regisseur, brachte „La Sindrome di Stendhal“ (Das Stendhal-Syndrom) im Jahr 1996 heraus. Die Protagonistin ist eine Polizistin, die auf der Suche nach einem Serienkiller ist. Unglücklicherweise wird sie auch von diesem entführt, während sie das Stendhal-Syndrom in den Uffizien befällt. Der Kinofilm wurde von einer echten Stendhal-Syndrom-Erfahrung inspiriert, die der Regisseur erlebte, als er das Pantheon in Athen besuchte.

Sogar in der Literatur findet das Stendhal-Syndrom Erwähnung: „A Room with a View“ (Zimmer mit Aussicht), verfasst 1908 von dem Schriftsteller E.M. Forster, enthält eine Szene, die sich auf der Piazza della Signoria abspielt, wo Lucy, die Protagonistin, zwei italienische Männer beobachtet, die miteinander diskutieren. Die Gefühle, welche der Ort und die Situation auslösen, führen zur Ohnmacht der Frau.
Sie ist ebenfalls ein Opfer des Stendhal-Syndroms.

Wie sieht es bei dir aus? Hast du schon etwas Ähnliches erlebt?

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Ein Kommentar zu “Das Stendhal-Syndrom: Ursprung, wissenschaftliche Recherche, Film & Literatur

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